Winfried Nachtweih
Winfried Nachtweih: Verschollen in Riga

VORTRAG: VERSCHOLLEN IN RIGA

Ausgehend von einer Reise 1989 stieß Winfried Nachtwei - damals noch Dümener Geschichtslehrer -  im noch sowjetisch besetzten Riga auf die Spuren der Deportierten und lernte Überlebende von Ghetto und KZ kennen. Als Bundestagsabgeordneter setzte sich der Referent für eine würdige „Entschädigung“ der Holocaust-Überlebenden in Osteuropa ein, die 1998 endlich durchgesetzt werden konnte. Am Beispiel des Massengräberfeldes und der Gedenkstätte im Wald von Bikernieki schildert Nachtwei, wie nach Jahrzehnten die Erinnerung aufbrach. Eine zentrale Rolle hatte dabei der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge und das Deutschen Riga-Komitees, in dem sich inzwischen 57 Herkunftsorte der Riga-Deportationen zu einem einzigartigen Netz der Erinnerung zusammengefunden haben.

In seinem Vortrag konnte Winfried Nachtwei auch nähere Informationen zu Johanna Humberg geben, die mit dem sogenannte Düsseldorfer Deportationszug nach Riga "evakuiert" worden war und aller Wahrscheinlichkeit nach zu den ersten Todesopfern zählte.