Die Hausforschung des Landschaftsverband Rheinland schreibt als
eine Schlussbemerkung in ihrem Gutachten:
"Durch das Vergessenwordensein des Gebäudes als jüdisches Haus
bietet sich in Dingden die einmalige Chance, die deswegen noch
vorhandenen Ausstattungsstücke in situ wieder erlebbar zu machen,
um damit einen Beitrag zur Aufarbeitung der jüdischen Kultur-
geschichte zu leisten." Viele Funde haben sich im Humberghaus
aufgetan und zeugen noch heute von jüdischen Spuren.
In einem Zimmer wurde im Oktober 2002 ein ausgemauertes Becken
freigelegt. Die Mikwe diente zur rituellen Reinigung.
Spuren einer Mesusa fanden sich im Türrahmen. Bei einer Mesusa
handelt es sich um eine Kapsel, in der sich eine Toratext
befindet. Die Hülse mit ihrem Inhalt wird an einem Türpfosten
angebracht. Unter einem Holzfußboden gruben die Helfer eine
Darre aus. Ein behauener Naturstein, auf dem Gerste geröstet wurde,
die dann beim Bierbrauen verwendet wurde. Die Metzgerei wurde
behutsam und in mühevoller Arbeit rekonstruiert. Die typische
Wanddekoration ist erhalten geblieben. Nachdem die Tapeten
entfernt waren, kamen an den Wänden Marmoranstriche zum Vorschein. Sie waren gut erhalten und bleiben nun sichtbar. Neben der Eingangstür ist noch heute der Abdruck des Firmenschildes
der Familie Humberg („Abraham Humberg - Viehhandel“) sichtbar.
Es wurde bereits am 30.01.1933, dem Tag der Machtergreifung
Hitlers, von Mitgliedern der SA an dieser Stelle abgeschlagen.