Durch den Erhalt der ursprünglichen Raumabfolge sowie durch die Existenz der besonderen Raummerkmale wie die eines jüdischen Ritualbades, der Mikwe, des Raums der Schlachterei sowie einer Upkammer, die eine halbe Treppe höher liegt als die Räume im Erdgeschoss, bietet das Haus schon durch seine Struktur einen hohen Geschichtswert.
Die Ausstellungskonzeption und -gestaltung entwirft eine zurückhaltende Inszenierung der Räume. Sie platziert behutsam die überlieferten Gegenstände, Möbel, Dokumente und Fotografien in die Räume und ergänzt sie mit Ausstellungsmöbeln, wie etwa zierliche Kästchen, die Exponate mit den Biographien der Familienmitglieder verknüpfen – angelehnt an private Sammelkästchen, in denen Erinnerungsstücke an Familie, Freunde und die eigenen Erlebnisse aufbewahrt werden.
Auf ausführliche Texttafeln wurde verzichtet, um den authentischen Raumcharakter zu erhalten. Ein i-pod-Guide führt die Besucher durch die Räume und macht sie mit den Biographien der Familie vertraut. Zeitzeugen, Mitglieder des Heimatvereins, Experten und Nachfahren der Familie Humberg schildern anschaulich Leben und Alltag im Humberghaus. Grafische Interpretationen der Ereignisse und des Lebens im Hause stützen die Vorstellungskraft der Besucher. Die Zeichnungen des Illustrators Lars Baus halten Momente des Lebens im Haus fest, ohne konkrete Personen ins Bild zu rücken.